Musikwirtschaft wächst und lässt andere wachsen
Die deutsche Musikwirtschaft beweist 2024 erneut ihre wirtschaftliche Stärke. Die Studie „Musikwirtschaft in Deutschland 2024“, durchgeführt von Oxford Economics und gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie der Freien und Hansestadt Hamburg, beleuchtet eindrucksvoll, welchen Beitrag diese Branche zur deutschen Volkswirtschaft leistet. Mit einem Umsatz von 17,4 Mrd. Euro und einer Bruttowertschöpfung von 6,6 Mrd. Euro im Jahr 2023 übertrifft sie sogar den Bereich der Datenverarbeitung und zeigt eine deutliche Erholung nach den pandemiebedingten Einbrüchen.
Ein wachsender Wirtschaftszweig
Die Musikwirtschaft konnte in den letzten vier Jahren sowohl Umsatz als auch Bruttowertschöpfung deutlich steigern. Seit 2019 wuchs der Umsatz um 18 %, während die Bruttowertschöpfung um 20 % zulegte. Trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie, die zu massiven Einschränkungen wie Veranstaltungsverboten führte, erreichte die Branche 2023 wieder das Vor-Corona-Niveau – und übertraf es sogar.
Mehr Arbeitsplätze in der Branche
Die Zahl der Erwerbstätigen stieg ebenfalls, wenn auch in geringerem Maße als die wirtschaftliche Leistung. Waren 2019 noch 150.000 Menschen in der Musikwirtschaft beschäftigt, erhöhte sich die Zahl bis 2023 auf 156.000. Davon entfallen 41 % auf Selbstständige und tätige Inhaberinnen, während 59 % Arbeitnehmerinnen sind. Zusätzlich waren 33.600 Personen als freie Mitarbeitende tätig. Auffällig ist die Produktivitätssteigerung: Die Bruttowertschöpfung pro Erwerbstätigen wuchs von 36.400 Euro (2019) auf 42.100 Euro (2023) – ein Plus von 16 %.
Eine eng verflochtene Branche mit Strahlkraft
Besonders bemerkenswert ist die starke Vernetzung innerhalb der Musikwirtschaft: 80 % der Vorleistungen stammen aus der eigenen Branche. Zum Vergleich: In der Autoindustrie liegt dieser Wert bei 44 %, in der Finanzbranche bei 34 %. Diese enge Verflechtung macht die Musikwirtschaft zu einem unabhängigen und stabilen Wirtschaftszweig.
Die wirtschaftliche Bedeutung reicht jedoch weit über die Branche hinaus. Im Jahr 2023 löste die Musikwirtschaft durch Beschaffungen entlang der Lieferkette und gehaltsfinanzierte Konsumausgaben zusätzliche wirtschaftliche Aktivitäten in anderen Branchen aus. Insgesamt wurden durch diese indirekten und induzierten Effekte weitere 3,6 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung und 36.300 Arbeitsplätze in anderen Branchen generiert.
Wirtschaftliche Impulse in anderen Bereichen
Ein weiteres Highlight der Studie sind die sogenannten Ausstrahlungseffekte: Die Musikwirtschaft bildet die Grundlage für bedeutende Umsätze in anderen Wirtschaftszweigen. Im Jahr 2023 wurden 28 Mrd. Euro durch Musikinhalte in Branchen wie dem Rundfunk, der Audioelektronik oder dem Musiktourismus generiert. Allein auf den Bereich der audiovisuellen Medienprodukte entfielen 12,8 Mrd. Euro, während Musikreisende Ausgaben von 11,7 Mrd. Euro tätigten. Diese Zahlen zeigen, wie tief verwurzelt die Musikwirtschaft in der Gesamtwirtschaft ist.
Fazit: Ein unverzichtbarer Wirtschaftsfaktor
Die Studie „Musikwirtschaft in Deutschland 2024“ unterstreicht eindrucksvoll die wachsende volkswirtschaftliche Bedeutung der Musikwirtschaft. Mit einem Umsatz von 17,4 Mrd. Euro und einer Bruttowertschöpfung von 6,6 Mrd. Euro ist die Branche ein bedeutender Wirtschaftszweig, der nicht nur Arbeitsplätze schafft, sondern auch andere Branchen beeinflusst und stützt.
In einer Zeit, in der die Kultur- und Kreativwirtschaft oft unterschätzt wird, zeigt die Studie klar, wie wichtig die Musikwirtschaft für Deutschland ist – nicht nur als kultureller, sondern auch als wirtschaftlicher Impulsgeber. Die Zukunft der Branche verspricht weiteres Wachstum und Innovationen, die auch in den kommenden Jahren positiv auf die Gesamtwirtschaft wirken werden.